Kreativität 2.0
Kreativität 2.0 (auch als Moderne Kreativität bezeichnet) beschreibt einen neuen kybernetisch-funktionalen Verständnis- und Handlungsansatz von Kreativität (Michael Luther, 2009); er baut auf den Forschungen der Kreativitätspioniere Guilford, Rhodes, Csikszentmihalyi, Gardner, Boden, de Bono und VanGundy auf, führt diese in einen umfassenden, systemischen und handlungsorientierten Ansatz zusammen und definiert ein neues System-Paradigma für Kreativität.
Ausführungen
Kreativität 2.0 ist ein umfassender Denkansatz, der Kreativität in ihrer Gesamtheit abbildet und beschreibt. Er umfasst, integriert und beschreibt drei essentielle Dimensionen und alle bekannten Ausprägungsformen, Bausteine, Prinzipien und Funktionalitäten des "Konstruktes Kreativität" und stellt sie in einen Gesamtrahmen:
- 1. Interdisziplinäre Dimension (außerhalb): Beschreibung der (übergeordneten) verschiedenen Anwendungsformen/ -felder und Domänen von Kreativität, ihrer Eigenschaften, Besonderheiten, Gemeinsamkeiten und Wechselwirkungen.
- 2. Systemische Dimension (innerhalb): Beschreibung der (untergeordneten) Komponenten, Elemente und Aspekte von Kreativität - konkret dargestellt und ausgeführt am Beispiel der angewandten/ absichtlichen Kreativität - sowie ihrer Ausprägungen, Eigenschaften, Prinzipien und Wechselwirkungen untereinander.
- 3. Funktionale Dimension (wirkungsbezogen): Beschreibung der Strategien und Wirkungsfaktoren von Kreativität - konkret dargestellt und ausgeführt am Beispiel der angewandten/ absichtlichen Kreativität - sowie der ihrer Modalitäten und Submodalitäten.
Kreativität reloaded - die Zukunft hat begonnen
Dieser neue Ansatz, im angloamerikanischen Sprachraum "New Code Creativity" genannt, mit dem der Schritt in die Zukunft schon begonnen hat, geht weiter als bisherige, isolierte Ausschnitte (z.B. in Kreativität 1.0 die Fokussierung auf / Überbetonung von Kreativitätstechniken) und zeichnet ein systemisches Bild der Zukunftskompetenz Kreativität.
Der dahinterstehende Gedanke: Es ist Zeit für einen Paradigmenwechsel! Weg von Einzelansätzen und hin zu einem integralen und praktischen Denk- und Handlungsansatz. Um wirklich kompetenten Gebrauch von dieser Qualität zu machen, braucht es ein modernes, zeitgemäßes Kreativitätsverständnis, das auf den aktuellen Erkenntnissen sowohl der Kreativitätsforschung, wie auch weiterer impulsgebender Felder (wie z.B. der/ des Psychologie, Neurologie, Projektmanagement, Pädagogik u.W.m.) aufbaut. Das als ganzheitliches Rahmenwerk das Feld in seiner ganzen Bandbreite aufzeigt und dem Anwender aktuelle Konzepte, wirksame Modelle und praktische Tools basierend auf neuesten Erkenntnissen an die Hand gibt, um Nutzen aus einer Querschnittskompetenz zu ziehen, die viele fasziniert und gleichzeitig eine ganz reale Notwendigkeit darstellt. Kurz: Es ist Zeit für Kreativität reloaded, Zeit für Kreativität 2.0.
Kreativität 2.0, auch als "moderne Kreativität" bezeichnet, vereinigt eine Vielzahl von Konzepten, Modellen, Strategien und Arbeitsformaten, die geeignet sind,
- Guilfords postuliertem Anspruch "Jeder Mensch besitzt kreatives Potenzial" Geltung zu verschaffen und zu zeigen, wie sich kreative Potenziale systematisch wecken, aktivieren und entwickeln lassen,
- die Struktur des Feldes und die Nutzung im Business-Bereich eindeutig nachvollziehbar aufzuzeigen,
- das Wesen der Kreativität umfassend und systemisch zu erfassen, (systemisch bedeutet in diesem Zusammenhang, dass verschiedene Elemente sich gegenseitig und wechselweise beeinflussen).
Die Essenz von Kreativität 2.0:
(Die moderne) Kreativität hat eine (systemische) Struktur (CreaPedia 2009)! Und wer die Struktur kennt, hält den Schlüssel in der Hand zur erfolgreichen praktischen Nutzung dieser Querschnittskompetenz an den richtigen Stellen der Wertschöpfungskette.
Vorteil
Der Vorteil des Kreativität 2.0-Ansatzes ist, dass er ein systemisch-integrales Bild von Kreativität entwirft und auf der Modellebene einen Handlungsansatz beschreibt, der alle bekannten Konzepte, Modelle, Methoden und Formate im Sinne eines "Unifying Field-Ansatzes" integriert. Er begründet ein Paradigma der modernen Kreativität, das einen neuen Möglichkeitsraum eröffnet für Praktiker (einfache Funktionalität und systematische Nutzung), Experten (systemische Vermittlung) und Wissenschaftler (kybernetisches Verständnis als Grundlage von Wissenssynthese und Ausgangspunkt für neue Forschungen). Damit bietet er die Handhabe, Kreativität als eigenständiges Wissenschafts- und Kompetenzfeld zu definieren und zu etablieren.